Dialya & Felix Extra

Zweites Buch:


Dialya



Ich und Felix machten gerade unsere Mathehausaufgaben, als mein Dad mit einem Stück Papier hereinkam, was sich als Foto herausstellte.
„Was machen Sie mit dem Foto, John?“, fragte Felix. Mein Dad kam her und knallte es auf den Tisch. Es zeigte Dads neue Freundin, vollgekritzelt mit Schnurrbart und Monokel auf dem rechten Auge.
„Hübsch.“, sagte ich und beugte mich wieder über die Hausaufgaben. Ich hasste Mathe.
„Was hast du bei Aufgabe drei?“, fragte Felix und lugte auf mein Heft.
„Sagt mal, interessiert ihr euch gar nicht dafür, wer dieses Kunstwerk geschaffen hat?“, fragte mein Dad wütend. Ich zuckte mit den Schultern.
„Für Kunstwerke in diesem Haus bist du verantwortlich.“,  sagte ich. Mein Dad nahm das Foto auf und ging hinter die Küchentheke. Er sah wütend aus und verzweifelt. Fragte sich wahrscheinlich, was er noch mit mir anstellen sollte.
„Wieso kannst du ihr nicht einfach eine Chance geben?“, fragte mein Dad aufgebracht. Ich seufzte laut, drehte mich zu ihm und zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich hasse Menschen, Dad.“, sagte ich und starrte wieder auf mein Heft, „Oh, und Mathe.“
Mein Dad ging aus dem Raum und Sekunden später hörte man die Tür seines Zimmers zuschlagen. Ehrlich gesagt, war es mir egal, was mein Dad jetzt dachte. Ich mochte seine neue Freundin nicht, damit musste er klarkommen.
Felix beugte sich zu mir rüber.
„Du weißt, dass das falsch ist, oder?“, fragte er und ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Ja, ich weiß, Felix.“
Kurzzeitig wurde es still, man hörte nur das Kratzen der Stifte auf dem Papier.
„Du hasst Menschen?“, fragte Felix plötzlich. Ich legte den Stift zur Seite und sah ihn an.
„Du bist eine Ausnahme. Oh, und Mario auch öfters, und mein Dad ab und an, und Kelalan sehr selten.“
Felix lächelte.
„Was ist denn mit Clara?“, meinte er dann. Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Die akzeptier ich nur.“
Es wurde wieder still, aber es war eine angenehme Stille, denn wir sahen uns verliebt in die Augen. Das war es, was ich an unserer Beziehung so liebte. Wir sahen uns so oft es ging in die Augen, ohne etwas zu sagen.
„Ich bin also eine Ausnahme.“, sagte Felix mit leiser Stimme. Ich hätte jetzt wohl etwas Romantisches sagen müssen, mir fiel aber nur eins ein.
„Ja. Genau wie diese Mathehausaufgabe eine Ausnahme ist. Sie ist die einzige Hausaufgabe, die ich nicht erledigen werde."
"Du weißt, dass du in Mathe durchfallen wirst, wenn..."
"Du weißt, dass wenn es nicht für dich wäre, ich hier gar nicht mehr zur Schule gehen würde.", unterbrach ihn nur. Eine kleine Diskussion entbrannte.
"Was hat das jetzt damit zu tun?"
"Keine Ahnung. Aber ich bin das Mädchen hier, also solltest du besser auf mich hören."
"Kein gutes Argument."
"Ich glaube, im Bett würde ich mit dem Argument gewinnen."
Felix sah mich irritiert an, ich lächelte ihn verführerisch an. Er öffnete den Mund.
„Was willst du jetzt damit…“, er musste wohl meinen Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn er grinste ganz verlegen, „Alles klar.“
Händchen haltend verschwanden wir dann in mein Zimmer und ließen Mathematik in der Küche zurück. Wir hatten nun bessere, schönere Dinge zu tun.

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